Die Römer

Um 500 v.Chr. beherrschten die Etrusker weite Teile Italiens. Während dieser Zeit entstand aus der Nachbarschaft latinischer und sabinischer Hügeldörfer der Stadtstaat Rom. Die Gesellschaft Roms war in Familien gegliedert. Der pater familias regierte als Oberhaupt seine Angehörigen, die ihm unbedingten Gehorsam schuldeten. Zur Familie gehörten Kinder, Sklaven und Klienten. Die Klienten waren Plebejer, die sich in den Schutz eines patrizischen Familienoberhauptes stellten, weil sie zwar frei, doch völlig rechtlos waren. An der Spitze des römischen Stadtstaates stand ein König, der alle Befugnisse als oberster Priester, Richter und Heerführer in seiner Hand vereinigte. Seine Ratgeber waren die Senatoren, die Aeltesten aus den alteingesessenen Geschlechtern Roms.
Zur Sicherung ihrer Herrschaft errichteten sie an strategisch wichtigen Punkten Siedlerkolonien, die durch feste Strassen mit Rom verbunden wurden. Von den Militärkolonien aus verbreitete sich auch die lateinische Sprache über Italien. Durch die Vernichtung der Nachfolgereiche Alexanders des Grossen wurde Rom zur einzigen Grossmacht im Mittelmeerraum. Mit der Eroberung des hellenischen Ostens gelangten verstärkt griechische Einflüsse in den Westen.

Die Söldnerheere gehorchten nur ihren Feldherren, die ihnen Beuteanteile und Landzuweisungen versprachen. Als Statthalter beider Gallien gelang es Julius Cäsar mit seinen Legionen, sich die Alleinherrschaft zu sichern. Die Herrschaft seines Nachfolgers Augustus brachte im römischen Reich nach vielen Jahren Bürgerkrieg und Not den inneren Frieden. Sie führte im 1. Jahrhundert n.Chr. zu einer bis dahin nicht gekannten Wirtschaftsblüte, an der auch die Provinzen teilnahmen. Sie beruhte allerdings auf der Beschäftigung einer Riesenzahl von Sklaven. Der Senat blieb in seiner politischen Wirksamkeit auf bestimmte Gebiete beschränkt, in die jedoch der Kaiser jederzeit eingreifen konnte. Der Verfall der kaiserlichen Macht durch die Abhängigkeit von den Soldaten, neue grosse Feldzüge an die Grenzen, Abnahme der Bevölkerung und der Sklaven verursachten im 3. Jahrhundert schwere Wirtschaftskrisen und schlussendlich zur Teilung des Reiches.

Rom lebte lange Zeit von den romanisierten Germanen, als Krieger gegen die Brüder im Norden. Salvianus von Marseille wusste und beschrieb warum die Germanen, im Gegensatz zu den Römern derart stark waren: "Fast alle Stämme der Barbaren trinken Römerblut und reissen uns die Eingeweide aus dem Leibe.... Warum? Keine unserer Städte ist frei von Lasterhöhlen, von Verbrechen und Sumpf, mit Ausnahme jener, die jetzt den Barbaren gehören". Weit verbreitet war auch die Ansicht, es sei die Intoleranz der Christen, gegenüber dem germanischen Thor-Glauben und den Sitten, welche für den Untergang Roms verantwortlich sei. Als die Christen den Römern den Sieg brachten, wurde das Christentum zur Staatsreligion.

Am Römerreich interessierte die streitenden Germanen-Stämme hauptsächlich das Symbol der Macht. Durch Heirat und Kampf verhiess Rom Ansehen und Machtanspruch. So wurden Thor heilige Schwüre geschworen, welche durch Krieg und Kampf erkämpft werden mussten. Attila, der Fürst der Hunnen, stritt sich mit den Germanen. Auf seiner Seite kämpfte Ost-Rom, das er besiegt hatte. Sein Gegner war Valentinian III., der Kaiser Westroms. Es ging um die Schwester Valentians, die Tochter des Galla Placidia, die Enkelin Theodosius des Grossen. Valentinian hatte die Werbung Attilas für Grata Justa Honoraria abgewiesen, den geforderten Tribut von 2'100 Pfund Gold jährlich verweigert. Der Kampf fand 451 in den katalanischen Ebenen in Gallien statt. Auf der einen Seite standen vom Statthalter Restgalliens Flavius Aëtius vereint: Römer, Franken, Sachsen, Westgoten, Burgunder, katholische Christen, arianische Christen und die thorgläubigen Germanen. Ohne Germanen wäre Europa dem Ansturm der Hunnen erlegen. Germanen bestanden aus Ostgoten und Gepiden. So kämpften auch hier Germanen gegen Germanen und es störte sich niemand moralisch daran: 200'000 Krieger fielen. 15'000 am Vorabend, als Franken und Gepiden aufeinanderstossen und ihre Kampfeslust nicht zähmen konnten. Aëtius leitete die Strategie, er besetzte einen Hügel. Der Westgote Theoderich von Aquitanien fiel, sein Sohn Thorismund wurde verwundet und musste herausgehauen werden. Attila wollte sich auf den Pferdesätteln verbrennen lassen, als das Schlachtglück sich wendete. Doch germanische Uneinigkeit rette ihn. Anstelle der früher eintreffenden römischen Reservekrieger, stritten sich die Germanen schon um die "Kriegsehre und Beute". Thorismund, Theoderich's Sohn, den man schon als neuen König ausgerufen hatte, wurde ermordet. Sein Bruder Theoderich II wird 480 ermordet. Attila wird im Hochzeitsbett ermordet. Auf der Flucht vor Attila gründen die Bewohner Aquileia, das spätere Venedig, als Fluchtstätte. Attila stirbt in der Hochzeitsnacht mit der burgundischen Prinzessin Idiko an einem Blutsturz oder, was viel wahrscheinlicher ist, vom Dolch seiner germanischen Frau.

Feldherr Aëtius, der Sieger über Attila, wird seinerseits vorsorglich von Kaiser Valentinian ermordet, welcher Angst hat, vor einem möglichen Soldatenkaiser. 493 wird der Ostgote Theoderich-Diethrich von Bern, König der Ostgoten, in Ravenna von Theoderich niedergemacht.