Die Namen der Tage

Der Name Montag ist bei allen germanischen Völkern verbreitet und bedeutet im Althochdeutschen "Tag des Mondes". Im Mittelalter war der Montag ein bevorzugter Tortengedächtnistag. Die Römer sahen im Montag einen Unglückstag.

Dienstag ist abgeleitet vom Beinamen des germanischen Kriegsgottes Mars Thingsus, der auch als "Heger des Things" bezeichnet wurde. Der Dienstag hatte früher eine besondere Bedeutung als Tag für Kriegs- und Rechtshandlungen.

Die Bezeichnung Mittwoch ist seit dem 10. Jahrhundert bekannt. Ursprünglich war der Mittwoch der Tag des Gottes Wodan, der von allen germanischen Völkern als oberster Gott verehrt wurde. Bei der Einführung der Siebentagewoche durch die Römer wurde der Mittwoch mit dem Tag des Merkur, des römischen Gottes des Handels und dem griechischen Gott Hermes gleichgesetzt. Die Kirche des Mittelalters hat dem Mittwoch zum Fastentag bestimmt. In der volkstümlichen Anschauung der Christen galt er als Unglückstag, den am Mittwoch hat Judas den Heiland verraten. Wichtige Handlungen wurden deshalb nicht an einem Mittwoch getätigt. An einem Mittwoch geborene Kinder galten als dem Unglück geweiht. Auch galt der Mittwoch als Hochzeitstag für "gefallene Mädchen" und als Tag für stille Hochzeiten. Nur bei den Bauern galt er als für die Aussaat günstiger Termin.

Der Donnerstag stand lange Zeit mit dem Sonntag im Konflikt. Er wurde nach dem germanischen Gott Donar, dem Gott des Donners, der Winde und der Wolken, benannt. Durch die Feier des Fronleichnamsfestes und der Engelämter war er seit dem späten Mittelalter der Verehrung der Eucharistie gewidmet. Verschiedene Andachten wie zur Todesangst Christi und dem Gedächtnis der Passion, Gründonnerstag, führten auch an Donnerstagen zu liturgischem Brauchtum. So etwa Christi Himmelfahrt oder Advent (drei Donnerstage vor Weihnachten).

Die römische Liebesgöttin Venus steht in Beziehung zum Namen Freitag. Ursprünglich ist die Bezeichnung Freitag dem lateinischen Veneris nachgebildet. Der in dieser Bezeichnung enthaltene Bezug zur Göttin Venus ersetzte die germanische Göttin Frija. Im religiösen Leben war der Freitag durch das Gedenken an den Tod Christi, Karfreitag, geprägt. So wurde der Freitag durch Gebetsübungen, Andachten und Fasten aus den übrigen Wochentagen herausgehoben.

Der Name Samstag steht für den Tag vor dem Sonntag.

Der Sonntag war in der heidnischen Woche dem Sonnenkult gewidmet. In der jüdischen Woche ist er der erste Werktag nach dem Sabbat, während er im Christentum lange Zeit als erster Wochentag galt, an dem die Auferstehung Christi gefeiert wurde. 1976 wurde er vom ersten zum siebten und somit letzten Tag der Woche erklärt. Im Jahr 321 verordnete der römische Kaiser Konstantin die volle Sonntagsruhe mit einem Verbot von Gerichtshandlungen und knechtlichen Arbeiten.