Mass, Gewicht und Währung im alten Zug

Jede Art von Messen und Wägen ist ein Vergleich, wie oft eine bestimmte Grösse oder Menge in einer anderen Grösse enthalten ist. Aus einfachen Gründen boten sich die Glieder des menschlichen Körpers an.
Zug beschloss, auf den 1. Januar 1838 die auf dem Meter basierenden Schweizer Masse und Gewichte anzuwenden. Die definitive Einführung des metrischen Systems in der ganzen Schweiz erfolgte auf den 1. Januar 1877 auf Grund eines von den eidgenössischen Räten verabschiedetes Bundesgesetz.

Das Zuger Längenmass

1 Fuss30.39 cm
1 Schritt2 Fussca. 60 cm
1 Elle61.09 cm

Diese Masse waren in jedem Kanton verschieden

Die Meile geht auf den Schritt zurück, kommt vom lateinischen milia und bedeutet 1'000 römische Doppelschritte von je 5 Fuss 1,479 km.


Die Zuger Landvermessung

1 Klafter 6 Fuss1.88 m
1 Rute10 Fuss3.14 m

Diese Einheiten bildeten die Grundlage für Flächen- und Kubikmasse.


Die Zuger Landmasse

1 Hube3 - 4 Schupossen
1 Schuposse10 - 12 Jucharten
1 Jucharte36 Aren1 Mannwerk oder Morgen


Die Zuger Getreidemasse

Salz, Nüsse, Getreide und Honig wurden nicht gewogen, sondern gemessen, wozu weder Waage noch Gewichte benötigt wurden. Die Massbegriffe stammten ursprünglich aus dem römischen Mass-system. Ein römischer modius von 8.75 Liter war in 16 sextarii und 12 heminae unterteilt. Der moduis wurde zum Mütt, der sextarius zum Sester und die hemina zum Immi.

1 Malter4 Mütt
1 Mütt 4 Viertel
1 Viertel22.97 Liter

Für den Warentransport mass man mit Sack oder Röhrli, einem röhrenförmigen Fass aus Tannenholz.


Die Zuger Gewichte

Im Zugerland galt das Zurzacher Pfund.

1 Pfund von 528 g36 Lot
1 Unze2 Lot8 Quent (lein)
1 Salzpfund16 Unzen32 Lot
1 Stein4½ Pfund


Die Zuger Masse für Flüssigkeiten

Unter allen Massen glichen sich diese über die Grenzen hinaus am meisten. Recht einheitlich waren auch die Namen:

1 Saum4 Eimer oder 4 Brenten100 Mass400 Schoppen
1 Mass 1.8 Liter
1 Schoppen4.5 dl

Das alte Zuger Geld

Das älteste Geld auf Zuger Boden sind Münzen aus der Römerzeit. Der Uebergang von der Naturalwirtschaft zur Geldwirtschaft um 1430 brachte erstmals die Erwähnung einer Zuger Währung in einem Vertragswerk. Bald darauf waren verschiedene Münzen im Umlauf: der Krähentaler, mit dem Adler als Reichssymbol, und der Angster. Die erste Zuger Münze, der Blumentaler, wurde 1564 von Münzmeister Oswald Vogt geprägt. Er zeigt den Erzengel Michael mit Schwert und Waage und einer Blütenpflanze zwischen den Füssen. Sein Gewicht beträgt 28.2 g. Er wurde 1565 vom Schneckentaler abgelöst. Der Plappart zu 12 Kreuzer kam 1569 mit einem Gewicht von 4.9 g in Kurs. Daneben gab es Groschen, Vierer und Haller oder Heller. Die Zuger besassen nie das Reichsprivileg zur Prägung von Münzen.
Bis 1798 war durchwegs der Gulden oder Florin die ordentliche Währungsmünze, deren Kaufkraft mit der andauernden Wertverminderung wechselte. Mit dem eidgenössischen Bundesgesetz vom 7. Mai 1851 wurde das Münzwesen in der Schweiz einheitlich festgelegt und die Währung auf Franken und Rappen festgesetzt.

1 Gulden 1 Franken 85 Rappen
1 Mark1 Franken 24 Rappen
70 Gulden100 Franken
1 Angster¾ Rappen
1 Schilling5 Rappen
1 Louis d'or12½ Gulden
1 Krontaler2 Gulden
1 Zuger Taler3 Gulden 2½ Schillinge
1 Pfund20 Schillinge12 Pfennig12 Haller
1 Gulden40 Schillinge
1 Alter Batzen3½ Schillinge
1 Neuer Batzen5 Schillinge
1 Kreuzer8 Haller
1 Angster2 Haller