Der Wald

Grosse Bedeutung kommt in der Korporation Walchwil der Waldbewirtschaftung zu. Sie besitzt und betreut 375 ha eigenen Wald, der auf 185 ha im Seewald und 190 ha im Bergwald, in insgesamt 14 Forstreviere eingeteilt ist. Der jährliche Hiebsatz liegt bei etwa 2'000 m3. Die Bewirtschaftung wird ausschliesslich mit eigenem Forstpersonal und modernen technischen Geräten betrieben. Zur Zeit werden ein Förster und drei Forstwarte hauptberuflich beschäftigt. Der Seewald, dessen hauptsächliche Gebiete die Gülisingen, die Schwand, der Geisswald und der Hinterberg sind, erstreckt sich vom Lothenbach bis zum Rufibach, der im Süden die natürliche Gemeinde- und Kantonsgrenze zum Kanton Schwyz bildet.

Bedingt durch die steile Topographie und den instabilen Untergrund ist der Seewald ein ausgesprochener Schutzwald, der das gesamte untere Gemeindegebiet mit dem Dorf schützt. Neben der hauptsächlich mit Lärchen aufgeforsteten Forschungsfläche Holäsch, ist der übrige Seewald ein typischer Mischwald. Grosse Teile des Seewaldes müssen unter erschwerten Bedingungen unterhalten werden. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurden deshalb verschiedene Erschliessungsstrassen gebaut.
Der Bergwald ist grösstenteils mit Nadelbäumen bestockt. Als Folge der Ausscheidungen im Allmendstreit mit der Stadt Zug, wurde im Jahre 1863 der allgemeine Weidegang auf der Allmend eingestellt. Die anschliessende Naturverjüngung und Anpflanzung der damals stark verlichteten und mit vielen Lücken versehenen Wälder, führten zu einem einzigen zusammenhängenden Waldgebiet: Grüen, Nollen, Brandflueh, Stollen, Ambeissen und Hagegg. Einzig der Schupf und die Stöck sind durch das dazwischen liegende Heumoos, das der Korporation Zug gehört, vom übrigen Bergwald abgetrennt. Der Walchwiler Wald ist für die ganze Bevölkerung ein bedeutendes Naherholungsgebiet geworden.

Damit der Wald seine vielfältigen Aufgaben auch in kommenden Generationen wahrnehmen kann, ist eine intensive Waldpflege auch weiterhin von hoher Bedeutung. Auch wenn sein Unterhalt nicht mehr kostendeckend ist.

Aus menschlicher Sicht verändern sich die Wälder mit ihren langlebigen Bäumen nur langsam. Durch die vom Menschen geschaffenen Bedürfnisse hat sich die Entwicklung des Waldes stets angepasst. Heute verstehen wir unter Forstwirtschaft die Sicherstellung der Nutzung für die nächsten Generationen, aber auch den Schutz des komplexen Oekosystemes Wald.